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Online-Karte der Flur- und Hausnamen

Die bäuerliche Bevölkerung orientierte sich jahrhundertelang anhand von Flur- und Hausnamen, die in der heimischen lokalen Dialektform von Generation zu Generation überliefert wurden. Aufgrund der gesellschaftlichen Veränderungen und der Entwicklung der Landwirtschaft nimmt der alltägliche Gebrauch der Flur- und Hofnamen mehr und mehr ab. Die – grenzüberschreitende – Online-Karte ist ein wichtiger Schritt zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes. Die in Datenbanken versammelten Flur- und Hausnamen, für jeden zugänglich, können ergänzt werden, sie ermöglichen aber auch die wissenschaftliche Bearbeitung des bisher unbearbeiteten Namensmaterials. Die vorliegende Online-Karte vereint die Namen aller bisher gedruckten Gemeindekarten und ermöglicht die Erhaltung des immateriellen Sprach- und Kulturerbes im Grenzraum von Kärnten und Oberkrain/Gorenjsko in Slowenien.   zur Karte      

Tonaufzeichnung der Namen in zwei Gemeinden

Mitglieder der slowenischen Kulturvereine in Köttmannsdorf/Kotmara vas und Schiefling/Škofiče haben 2009 und 2012 nach dem Erscheinen der Flur- und Hausnamenskarten die Einheimischen erneut aufgesucht, diesmal, um Tonaufzeichnungen zu machen. Sie waren überzeugt, dass dies die beste Art zur Erhaltung der Aussprache der Namen im ursprünglichen heimischen Dialekt ist. In Köttmannsdorf/Kotmara vas wurden auf diese Weise 244 Haus- und 890 Flurnamen dokumentiert, in Schiefling/Škofiče 324 Haus- und 424 Flurnamen. Diese Aufnahmen sind nun Teil der gemeinsamen Datenbasis. Wenn man auf der Online-Karte in den erwähnten Gemeinden auf einen Namen klickt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass nach einem weiteren Mausklick eine Einheimische oder ein Einheimischer den Namen im heimischen Dialekt ausspricht. Auch in den »Methoden für das Sammeln von Haus- und Flurnamen« des Projekts FLU-LED ist festgehalten: »Die Haus- und Flurnamen müssen sowohl schriftlich als auch mit Tonaufzeichnungen festgehalten werden. Die Tonaufzeichnung ist nämlich die Grundlage, auf der es auch im Nachhinein möglich ist, schriftliche Aufzeichnungen zu bearbeiten, den Sprachwissenschaftern ermöglicht sie auch eine detaillierte Niederschrift der Namen in der phonetischen Transkription und mögliche Erklärungen des Namensursprungs. Die Tonaufzeichnungen werden in weiterer Folge auch auf der Internetseite des Projektes oder mit Hilfe anderer elektronischer Medien veröffentlicht werden.«